
Bischof Krautwaschl: Hilfe für Menschen in Ukraine muss weitergehen
Der steirische Bischof Krautwaschl hat dazu aufgerufen, in der Hilfe für die Menschen in der Ukraine nicht nachzulassen. Die Diözese Graz-Seckau hat die Bevölkerung in der Ukraine in den vergangenen drei Jahren mit Essenspaketen, Medikamenten, Hygieneartikeln und psychologischer Betreuung unterstützt. Seit dem Kriegsausbruch wurden dafür rund 417.000 Euro zur Verfügung gestellt, hieß es in einer Aussendung am Freitag. Ausdrücklich dankte der Bischof allen Spenderinnen und Spendern, die diese Hilfe erst möglich machten.
"Dieser Krieg ist eine große Tragödie unserer Zeit. Hunderttausende Tote, maßlose Verwüstung, Elend - warum muss es das geben im 21. Jahrhundert?", so Krautwaschl: "Ich bete für die Menschen in der Ukraine, für den Frieden und dafür, dass alle Betroffenen, Kinder wie Erwachsene, Soldaten wie Zivilisten, Ukrainer wie Russen, die Hoffnung auf eine gute Zukunft nicht verlieren."
Die Diözese Graz-Seckau ist seit fast 25 Jahren über ihre Einrichtung "Welthaus" in der Ukraine mit Sozial- und Pastoralprojekten tätig. Die Hilfe wurde in den drei Kriegsjahren deutlich intensiviert. Das Welthaus hilft beispielsweise in der Kleinstadt Konotop im Norden des Landes und unterstützt dort ein Zentrum für Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen. Seit dem Kriegsausbruch wird auch humanitäre Hilfe und psychologische Betreuung angeboten.
"Es ist unglaublich, mit welcher Energie unsere Partner unter schwierigsten Bedingungen Hilfe leisten. Die Hilfe aus Österreich ist für sie auch ein Zeichen, dass Europa sie nicht vergessen hat", so Agnes Truger, Ukraine-Referentin von Welthaus. Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump kritisierte sie scharf: "Nach drei Jahren Leiden ist es eine Verhöhnung der ukrainischen Bevölkerung, wenn er nun behauptet, dass die Ukraine eigentlich selber schuld am Krieg sei."
Auch in der Westukraine sei die Lage extrem angespannt, hieß es in der Aussendung weiter. In der Stadt Ivano-Frankivsk unterstützt Welthaus die Arbeit der örtlichen Caritas. Nun stünden durch die Schwächung von USAID durch US-Präsident Trump viele Hilfsprojekte vor dem Aus.
(Welthaus-Spendenkonto: AT79 2081 5000 0191 3300, Kennwort: Ukraine)
Auch VinziWerke bitten dringend um Spenden
Zu den vielen heimischen Organisationen, die sich seit drei Jahren für die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten einsetzen, gehören auch die VinziWerke. Seit April 2024 wickeln diese ihre Hilfsprojekte über die Einrichtung VinziHerz ab, über das Sach- sowie Geldspenden lukriert und gezielt weitergegeben werden. Seither wurden tausende Hilfsgüter-Pakete in der Ukraine übergeben und dutzenden Familien, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ausreichend aus den bestehenden Angeboten versorgt werden können, wurde in der Steiermark geholfen.
Insgesamt hätten die VinziWerke mehr als 118.000 Euro seit Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 für humanitäre Hilfe sammeln können, wie das Hilfswerk am Freitag mitteilte; über 71.000 Euro an Spendengeldern allein für das Projekt VinziHerz. Das Projekt wird zusätzlich von der Stadt Graz gefördert. Im Rahmen von Weihnachtsaktionen wurden etwa dringend benötigte Lebensmittel, warme Kleidung, Schuhe, Geschirr, Küchengeräte, Medikamente und andere Hilfsgüter in die Ukraine gebracht.
Der insgesamt dritte Hilfstransport in die Ukraine umfasste 20 Tonnen und mehr als 1.000 Hilfspakete. In Graz konnte VinziHerz 120 ukrainischen Kindern und weiteren 150 in der Steiermark ein friedvolles Weihnachtsfest mit Geschenken ermöglichen.
Kürzlich reisten VinziHerz-Initiator Friedrich Möstl und die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner mit einer Delegation nach Lemberg, um Verbindungen zu stärken, Projekte zu besuchen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Ein mögliches neues Unterstützungsprojekt tat sich demnach im Zuge eines Besuchs der Rehabilitationsklinik "Unbroken" auf, die täglich rund 700 Patienten versorgt. Die Klinik enthält eine eigene moderne Prothesenwerkstatt, die pro Tag bis zu 50 Arm- und Beinprothesen vor Ort herstellen kann. Wie wichtig eine adäquate Versorgung von kriegsversehrten Menschen ist, habe man in Gesprächen mit betroffenen Personen erfahren können, hieß es in der Aussendung.
Mehr Hilfe braucht es laut den VinziWerken künftig aber auch für vertriebene ukrainische Familien in Österreich. Grund dafür sei das bevorstehende Aus für den Bezug der Familienbeihilfe von tausenden Geflüchteten. Der Wegfall der Familienbeihilfe könnte Familien, die nach dem Verlust ihres Zuhauses und traumatisierenden Fluchterfahrungen erneut in eine existenzbedrohende Lage bringen, warnten die VinziWerke. Es brauche dringend eine Lösung für diese Familien.
(Spendenkonto VinziHerz: Steiermärkische Sparkasse, IBAN: AT88 2081 5000 4552 3271)
Quelle: kathpress