Asylverschärfungen erschweren Integration
Kritisch äußerte sich die Kirchenvertreterin auch zu den Versprechen der Regierung zum Ausbau der Entwicklungshilfe, um Fluchtursachen wie Armut und Hunger zu bekämpfen. Diese hätten sich als "reine Sonntagsreden entpuppt", denn für 2016 ist keine Erhöhung der über Jahre stark gesenkten Mittel für Entwicklungszusammenarbeit vorgesehen. "Wer angesichts des aktuellen Flüchtlingszustroms geglaubt hat, Österreichs Regierung werde nun in diesem Bereich endlich umdenken, ist leider eines Schlechteren belehrt worden. Wieder einmal lautet das Motto: Zukunft, bitte warten", beklagte Schaffelhofer.
Kürzung bei Familienförderung "kontraproduktiv"
Völlig "kontraproduktiv" sei auch die geplante Kürzung der Dienstgeberbeiträge zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF). Die Kürzung bedeute, "dass in Zukunft wesentlich weniger Mittel für Familienförderung zur Verfügung stehen werden", so die KAÖ-Präsidentin. Bei der Familie als Träger der künftigen Gesellschaft zu sparen, sei "skandalös". Möglichkeiten zum Sparen gebe es laut Schaffelhofer bei Politik und Verwaltung. Dort sei das Einsparungspotential lange nicht ausgeschöpft, wie Berichte des Rechnungshofes regelmäßig aufzeigten. Unternehmen, die bei der Beschäftigung Älterer über ihrem Branchenvergleich liegen, bekommen ab Jänner 2018 einen Bonus in Form einer zusätzlichen Senkung der Lohnnebenkosten in Höhe von 0,1 Prozentpunkte des Beitragssatzes zum FLAF.
Im Kontext des oft proklamierten Ziels von Familienministerin Sophie Karmasin, Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen, wirkten die Erschwernisse bei der Familienzusammenführung und die Kürzungen beim Familienlastenausgleich wie "reiner Hohn", kritisierte Schaffelhofer.