Familien aus Wien helfen Familien aus Syrien
"Radio Vatikan" hat am Fest Christi Himmelfahrt die Wiener Flüchtlings-Initiative "Amal" vorgestellt. "Amal" (Hoffnung auf arabisch) nimmt sich um christliche Migrantenfamilien aus Syrien und dem Irak an, denen in Österreich bereits Asylstatus zuerkannt wurde. Eine der Gründerinnen, die auch als Geschäftsführerin des Wiener Bioethikinstituts IMABE engagierte Susanne Kummer, sagte im Gespräch mit "Radio Vatikan": "Es scheint uns sehr wichtig, dass in dieser Phase die Familien, die definitiv in Österreich bleiben werden, Unterstützung bekommen, und zwar auf Augenhöhe."
Die grundlegende Idee von "Amal" sei die persönliche Begegnung: Christliche Familien aus Österreich laden etwa christliche Familien aus Syrien sonntags zum Mittagessen ein, oder es wird ein gemeinsamer Ausflug in den Wald organisiert, eine Freizeitbetätigung, die im Nahen Osten mangels Wald nicht bekannt ist. Unter der Woche betreuen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Kinder bei den Hausaufgaben. Erwachsene erteilen Erwachsenen Sprachunterricht bei sich zu Hause oder begleiten sie bei Behördenwegen.
"Seit wir bestehen, haben wir 170 Erwachsene und 40 Kinder und Jugendliche in Betreuung", so Susanne Kummer: "'Amal' wurde initiiert von christlichen Familien, die sich speziell um Migrantenfamilien kümmern und für sie da sein wollen. Familie ist für jeden Menschen das wichtigste soziale Gefüge, gerade in Krisenzeiten. Und andere Familien kennenzulernen, mit denen man seine Sorgen und Freuden teilen kann, ist extrem wichtig".
"'Amal' ist ein 'Eisbrecher'"
Die Erfahrungen sowohl der Betreuenden als auch der Betreuten seien außerordentlich erfreulich, stellte Kummer fest. "Amal" sei ein "Eisbrecher, um Menschen einander näher zu bringen, damit sie sich als gegenseitige Bereicherung zu empfinden". Sie erlebe in ihrem persönlichen und beruflichen Umfeld kaum jemanden, der sich nicht für Flüchtlinge einsetzt, so die "Amal"-Initiatorin: "Ich sehe einen großen Schub an zivilgesellschaftlichem Engagement in Österreich, und das ist ein unglaublich positiver Effekt in unserem Land." Dabei dürfe freilich die Politik nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden. Bei allen Konflikten, die es natürlich auch gibt, zeigte sich Kummer zuversichtlich, "dass in Österreich die Kultur des Teilens fortgesetzt werden wird". (Info: www.amal-integration.or.at)
Quelle: kathpress (06.05.2016)