Graz: Bis zu 300 neue Plätze für Flüchtlinge
Die Diözese Graz-Seckau baut ihre Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen weiter aus und wird in den nächsten Monaten bis zu 300 neue Quartiere zur Verfügung stellen: Ziel sei es, "möglichst bald, die 1000er-Grenze zu überschreiten", so der Integrationsbeauftragte der Diözese Erich Hohl im "Kathpress"-Gespräch am Freitag. Aktuell sind 709 Asylwerber in kirchlichen Räumlichkeiten untergebracht. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der kirchlichen Quartiere somit von sechs auf 35 gestiegen. "Es ist uns gelungen, im Zusammenwirken von Caritas, Pfarren, Klöster und anderen kirchlichen Einrichtungen, in den letzten Monaten mehr als 500 neue Plätze zu schaffen."
Viele Quartiere gebe es in Graz und Umgebung, aber auch Pfarren in der Ost-, West- und Obersteiermark hätten viele Flüchtlinge aufgenommen. Aktuell überprüfen Baufachleute der Diözese und der Caritas dutzende weitere pfarrliche Einrichtungen. Das vom Stift Admont gekaufte Landesschülerheim soll in Kürze bezugsfertig sein und künftig 70 Flüchtlingen als Unterkunft dienen. Die Diözese denke auch über die Anmietung von Objekten nach. Als Vertragspartner mit dem Land fungiere dabei immer die Caritas.
Jedes Quartier werde einzeln geprüft, nicht immer entsprächen die Räumlichkeiten aber den geforderten Vorgaben. Es sei richtig, dass in der Steiermark einige Klöster zwar leer stehen, als Asylquartiere kämen sie aber nicht in Frage. Nötige Adaptierungsarbeiten würden grundsätzlich von den Pfarren selbst getragen, die Diözese helfe aber immer wieder aus.
Die Kirche helfe gerne mit all ihren Mitteln, so Hohl, aber es müsse auch klar sein, "die erste Aufgabe hat hier der Staat, und wir sind hier auf Zuruf und dringendes Bitten des Staates verstärkt tätig geworden, weil das aus unserem Glaubens- und Selbstverständnis her notwendig ist, wenn irgendwo eine große Not ist, dass man mithilft". Die katholische Kirche ist somit gemeinsam mit der Caritas der größte private Asylquartiergeber in Österreich. Mobil betreut die Caritas der Diözese derzeit mehr als 6.200 Asylwerber.