Jeder dritte Asylwerber von Caritas betreut
Wien, 7.11.2015 (KAP) Die kirchliche Hilfe für Asylwerber hat weiter zugenommen: Insgesamt 20.920 Personen in der Grundversorgung und somit rund jeder Dritte werden derzeit von der kirchlichen Caritas österreichweit betreut. Diese Zahlen wurden am Freitag bei einer Sitzung des kirchlichen Asylstabs im Generalsekretariat der Bischofskonferenz bekanntgegeben. Der seit Ende Mai bestehenden Gruppe unter Vorsitz des Generalsekretärs der Bischofskonferenz, Peter Schipka, gehören Vertreter der Caritas, der diözesanen Generalvikare und Finanzkammerdirektoren sowie der Männer- und Frauenorden an.
Die Caritas selbst bringt im Rahmen der Grundversorgung 6.083 Asylwerber unter. Darüber hinaus werden derzeit 14.837 Asylwerbern von der Organisation mobil betreut. 2.595 der über 6.000 Grundversorgungsplätze befinden sich in Gebäuden, die im Eigentum von Pfarren, Diözesen, Ordensgemeinschaften und anderen kirchlichen Einrichtungen stehen. Die anderen Quartiere wurden eigens für die Unterbringung angemietet.
Laut Caritas-Präsident Michael Landau sei es allein im Vergleich zum September gelungen, die Hilfe weiter zu verstärken, sodass im Oktober insgesamt 2.468 Asylwerber zusätzlich betreut werden konnten. "Ohne Klöster, Orden und engagierte Pfarrgemeinden wäre dies nicht möglich", betonte Landau im Interview mit "Kathpress". Dies habe sich auch im Blick auf die hunderttausenden Flüchtlinge gezeigt, die in den letzten Wochen nach Österreich gekommen sind, um größtenteils in andere Länder weiterzuziehen. So habe allein die Caritas der Erzdiözese Wien zuletzt in den Ad-hoc-Notquartiere 16.200 Personen beherbergen können. Dazu kommt noch die Betreuung der ankommenden Flüchtlinge an den großen Bahnhöfen in Wien, Linz Graz und Salzburg.
Auf Vorschlag des Asylstabes hatte die Bischofskonferenz im Juni beschlossen, in allen Diözesen Koordinatoren für Flüchtlingsquartiere einzusetzen. Diese Maßnahme, das "dichte kirchliche Netz, gepaart mit der Professionalität der Caritas und dem Engagement vieler Freiwilliger" habe sich in den letzten Woche "sehr bewährt", sagte Schipka. Die Flüchtlingssituation werde auch bei der am Montag beginnenden Vollversammlung der Bischofskonferenz "ganz oben auf der Agenda" stehen. Die Kirche als größter Quartiergeber für Asylwerber nach dem Staat "will weiterhin kräftig helfen", gerade angesichts des großen Bedarfs an Grundversorgungsquartieren und des nahenden Winters. "Für gute Lösungen braucht es die Kooperation mit den Behörden und viele Gespräche mit allen Beteiligten", so der Generalsekretär der Bischofskonferenz.
Quelle: Kathpress