Kirchliche Initiativen laufen auf Hochtouren
Im neuen Flüchtlingshaus können Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren oft nach langer Zeit der Unsicherheit ein Zuhause finden. Sie sollen "soziale Kontakte knüpfen, Deutsch lernen, vertraut werden mit der österreichischen Kultur und die Basis finden, um einen Beruf zu erlernen", wie es in der Aussendung heißt. Das ermögliche ihnen eine Perspektive für ihr Leben. Sie könnten sich in Österreich integrieren und einbringen oder aber auch eine Qualifikation erhalten, mit der sie eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können.
Caritas und Stift Melk kooperieren
Die Caritas St. Pölten wird neben vielen anderen Projekten gemeinsam mit dem Stift Melk ein Containerdorf für 30 Asylwerber betreiben. Auf den Tennisplätzen der Sportanlagen des Stiftes Melk wurden für drei Jahre 25 Container mit Überdachung aufgestellt. Die ersten Asylwerber sollen noch dieses Jahr einziehen, wie es von Seiten der Caritas hieß.
Die Grundversorgung und 24-Stunden-Betreuung wird von der Caritas übernommen. Das Stift Melk sorgt für Strom, Wasser und Kanal. Zusätzlich zu den drei Sanitärcontainern können auch drei fixe Toilettenanlagen benützt werden. Auch die Sportanlagen stehen zur Verfügung. Das notwendige Inventar wie Betten, Kästen, Tische, Sessel, Waschmaschinen, Küchenblöcke, Bettwäsche usw. werden von der Caritas, dem Stift und durch Sponsoren zur Verfügung gestellt.
Bei einem Tag der offenen Tür am kommenden Mittwoch, dem 16. Dezember, wollen Abt Georg Wilfinger und Friedrich Schuhböck, Direktor der Caritas der Diözese St. Pölten, die Flüchtlingsunterkunft vorstellen. Interessierte können von 14 bis 17 Uhr das Containerdorf vor der Eröffnung besichtigen.
Ein weiteres Projekt für Flüchtlinge befindet sich derzeit noch in Planung, hieß es vom Stift Melk auf Anfrage der APA. Im Meierhof, dem landwirtschaftlichen Gebäude des Klosters nahe dem Wachauring, sollen anerkannte Flüchtlinge untergebracht werden. Mindestens zwölf Personen sollen dort Platz finden.
Perspektiven für Flüchtlingsfamilie
Dem Aufruf von Papst Franziskus, dass jede Pfarre zumindest eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen soll, hat sich u.a. die Pfarre Traismauer zu eigen gemacht. Im Oktober hat die Pfarrgemeinde damit begonnen, frei stehende Räumlichkeiten zu adaptieren. Die Arbeiten seien nun fast abgeschlossen, wie die Diözese St. Pölten berichtete. Dabei wurden zwei größere leerstehende Räume im bestehenden Pfarrhof zu einer Wohnung, nun bestehend aus einem Vorzimmer, einer geräumigen Wohnküche mit Küchenblock, Sitzecke sowie Couch, zwei Schlafzimmern und einem Bad mit Dusche, umgebaut. Die meisten Leistungen wurden durch Freiwillige und mithilfe von Spenden erbracht.
"Wir können natürlich mit diesem Beitrag nicht die großen Probleme der aktuellen Flüchtlingskatastrophe lösen, die ganz Europa derzeit beschäftigt. Aber wir wollen mit dieser Initiative einer Flüchtlingsfamilie wieder dauerhaft Hoffnung schenken", so Stadtpfarrer Josef Seeanner. Nach der Fertigstellung der Wohnung wird nun bald eine Familie aufgenommen. Dies werde bereits von der Caritas vorbereitet, hieß es.