Neues Quartier für geflüchtete Familien
Die Caritas Wien hat am Freitag in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Flüchtlingsquartier eröffnet, das vor allem auf die Unterbringung von Familien abzielt. 70 Frauen, Männer und Kinder finden ab sofort im "Haus Vindobona" auf dem Areal des Otto-Wagner-Spitals ein neues Zuhause und professionelle Unterstützung für den Neuanfang, berichtete die Caritas am Freitag in einer Aussendung. "In Traiskirchen haben viele nach wie vor kein festes Dach über dem Kopf. Deshalb ist es vor dem Winter umso wichtiger, vor allem schutzsuchenden Familien Raum zu bieten, wo sie in aller Ruhe ankommen können und die nötige Unterstützung finden", sagte Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner. Er kündigte an, die Caritas werde auch in den kommenden Wochen weitere Quartiere in Wien und Niederösterreich schaffen.
Als "nach wie vor dramatisch" wertete die Situation in Traiskirchen auch die Wiener Sozialstadträtin Sonja Wehsely. Deshalb habe die Stadt Wien alle unbegleiteten minderjährigen Mädchen und Kinder aus Traiskirchen nach Wien geholt. 500 Familien und 200 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge seien so seit Juli in die Wiener Grundversorgung aufgenommen worden. Wehsely erinnerte in der Aussendung daran, dass der Fonds Soziales Wien gemeinsam mit seinen 16 Partnerorganisationen die Betreuung von über 11.700 Flüchtlingen sicherstelle und Wien die Quote, wie in der Vergangenheit auch, "übererfüllt".
Die Caritas betreut derzeit im Rahmen der Grundversorgung etwa 40 Prozent der AsylwerberInnen in Österreich - 19.500 Personen, davon mehr als 5.400 in eigenen Quartieren, die anderen werden mobil betreut. 320 der in Quartieren untergebrachten Flüchtlinge sind minderjährig und ohne Begleitung. Die Caritas betreut derzeit etwa jeden dritten Asylwerber in Österreich und ist damit die größte Trägerorganisation im Bereich der Grundversorgung. Zuletzt wurden auch auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien zahlreiche neue Quartiere geschaffen -in Wien selbst, aber auch in Eggenburg, in Guntramsdorf oder in Horn.
Quelle: kathpress (02.10.2015)